„Der ständige Wechsel zwischen Innen- und Außenperspektive im Spiel und im Hören macht diesen Bad Homburger Meisterkurs zu einer einmaligen Chance, Ensembles in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung wachsen und reifen zu lassen. Studierende werden im Nacherleben des Ensembleklanges im Tonstudio zu eigenen Lehrern. Sie erleben zudem die Sichtweise eines höchst professionellen Tonmeisters, die Dozenten erfahren hautnah, wie sich die Studenten im Gespräch den eigenen Schwächen und Stärken stellen. Die Ehrlichkeit im künstlerischen Prozess durch die Wahrnehmung und Beurteilung des Gehörten, das nicht-ausweichen-können, legt einen immens wichtigen Grundstein für die weitere Entwicklung jedes einzelnen Spielers, jedes Ensembles. Mit großer Freude übernehme ich ab 2017 die künstlerische Leitung der Bad Homburger Meisterkurse. Das seit vielen Jahren sehr bewährte Kurskonzept, Tonmeister, Studierende und Dozenten in ihrer Auseinandersetzung mit musikalischen Inhalten zu vernetzen, ist eine Rarität in der Kammermusikszene."
Angelika Merkle studierte bei Klaus Schilde (München) und Leonard Hokanson (Indiana University) sowie Liedgestaltung bei Helmut Deutsch und Dietrich Fischer-Dieskau. Vielfach ausgezeichnet mit ersten Preisen in internationalen und nationalen Wettbewerben ist sie eine gefragte Kammermusik-Pianistin und Pädagogin. In zahlreichen Meisterkursen gibt sie ihre Erfahrung an die nächste Generation weiter, etwa in der Internationalen Sommerakademie Frenswegen, an Musikhochschulen, z.B. zweimal pro Semester an der Hochschule für Musik Lübeck, als Dozentin der Stiftung Villa Musica oder im „Deutschen Kammermusikkurs Jugend musiziert".
Seit 2003 ist Angelika Merkle Professorin für Klavier-Kammermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Darüber hinaus hat sie die künstlerische Leitung zahlreicher Projekte wie der renommierten Kammermusikreihe „Festeburgkonzerte", des Internationalen Schumann Kammermusikpreises oder des Musikvermittlungsformats „COMM!T" inne.
„Für mich als Zuhörer hinter den Mikrofonen ist es immer wieder interessant zu beobachten, wie anders und intensiver Musiker spielen müssen, wenn sie „nur“ für die Mikrofone auftreten. Was wir als Zuhörer im Konzert durch die Atmosphäre des Ortes, unsere besondere eigene Stimmung und den visuellen Eindruck vom engagierten Spiel der Musiker unbewusst ergänzen, müssen die Musiker hinter dem Mikrofon durch besonders präzise und musikalisch überzeugende Interpretationen erreichen, welche sich dann im Konzert natürlich auch wieder positiv auswirken. Diesen Lernprozess bei den Studenten in Gang zu bringen und zu unterstützen ist jedes Jahr wieder ein faszinierendes Erlebnis für mich."
Christian Starke studierte Tonmeister und Cello in Detmold. Seit 2000 ist er als freischaffender Tonmeister für Rundfunkanstalten, Plattenfirmen, Festivals und Musiker im In- und Ausland tätig. Einer seiner Schwerpunkte ist die Kammermusik, z.B.: J. Haydn: sämtliche Streichquartette (Buchberger Quartett) oder Fr. Schubert: sämtliche Streichquartette (Diogenes Quartett). Dabei ist er aber auch immer wieder auf der Suche nach Werken unbekannter Komponisten z.B.: Fr. Gernsheim: Streich-/ Klavierquartette/ Violinsonaten (Diogenes Quartett/ Duo Kirpal) oder M. Weinberg: sämtliche Violinsonaten (Duo Kirpal). Erstausgaben von für die Aufnahmen edierten Noten erscheinen v. a. im Kammermusik-Verlag. Als Journalist war er für die Kammermusikzeitschrift „ensemble", das Internet-Portal „klassik.com" u. a. tätig. Im Sommer 2017 erschien sein erster Wanderführer über den „Tiroler Höhenweg" im Rother Verlag. Als Cellist ist er aktiv in verschiedenen Projektorchestern und als begeisterter Kammermusiker. Seit 2006 ist er Dozent und seit 2013 Leiter des Bad Homburger Meisterkurses.
„Ich persönlich habe in vielen CD- und Radioproduktionen erfahren können, wie komplex eine Aufnahmesituation für Musiker sein kann. Aktiv vor dem Mikrofon zu spielen und kurz danach sich beim Abhören selbstkritisch distanziert gegenüber zu treten, um konstruktiv daran zu arbeiten das Ergebnis zu verbessern, ist nicht leicht. Wie geht man mit Intonationstrübungen oder unzulänglichem Zusammenspiel um, ohne ängstlich zu werden? Fließt das Tempo, ist die Dynamik wahrnehmbar? Solche Fragen können Ensembles, die am Homburger Meisterkurs teilnehmen, selbst erfahren und ihre Effizienz durch die lebendige Diskussion mit Christian Starke sowie den Dozenten Prof. Angelika Merkle und mir oft deutlich verbessern. Das ist gelebte musikalische Selbsterkenntnis."
Tim Vogler wurde in Berlin geboren. Er studierte Violine an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. 1985 war er Mitbegründer des Vogler Quartetts, dessen erster Geiger er seitdem ist. Das Ensemble erhielt früh wichtige Impulse von Eberhard Feltz, Sándor Végh, Walter Levin, György Kurtág, und Menahem Pressler, u. a. bei Studien in Berlin und Cincinnati. Der erste Preis beim berühmten Streichquartettwettbewerb in Evian 1986 war der Startschuss für eine intensive internationale Konzerttätigkeit des Vogler Quartetts in Europa, den USA und Japan. Das Wirken Tim Voglers im Vogler Quartett ist durch zahlreiche Rundfunk und CD-Produktionen dokumentiert.
Nach Lehrtätigkeiten an der Hochschule „Hanns Eisler“ Berlin, an der Hochschule für Musik Detmold und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ist Tim Vogler seit 2017 Professor für Streicherkammermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Tim Vogler ist künstlerischer Leiter der „Internationalen Kammermusiktage Homburg (Saar)" und der „Nordhessischen Kindermusiktage“ Kassel sowie des Konzertvereins der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt.
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