Mehr als 200 Orchesterkonzerte, Kammerkonzerte, Klavierabende, Opernaufführungen, Meisterkurse und Konzerte für Kinder wurden unter dem Dach der Bad Homburger Schlosskonzerte, seit der Gründung der Reihe durch Karl-Werner Joerg im Jahr 2000, veranstaltet. Die Meilensteine haben wir hier zusammengetragen.
Darüber hinaus hat sich Karl-Werner Joerg, der Gründer, Organisator und künstlerischer Leiter der Bad Homburger Schlosskonzerte in einem Interview ausführlich geäußert.
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Bad Homburger Schlosskonzerte
Die erste Veranstaltung der Bad Homburger Schlosskonzerte. Die Finalrunde des ersten Bad Homburger Dirigentenpreises.
Das erste Konzert der Bad Homburger Schlosskonzerte mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim. Ein Start mit großem Erfolg. Saisonal finden jetzt jede Saison fünf Konzerte mit einem „Orchestra in residence“, welches die komplette Saison in Bad Homburg gastiert, statt. Dirigent ist der jeweilige Gewinner des Bad Homburger Dirigentenpreises.
Bis 2002 war der Bad Homburger Dirigentenpreis der einzige Wettbewerb für professionelle Dirigenten in Deutschland. Nachdem 2002 der Solti-Wettbewerb in Frankfurt und 2003 der Gustav Mahler-Wettbewerb in Bamberg als weitere Dirigentenwettbewerbe an den Start gingen, überlegte Karl-Werner Joerg, wie man dem Bad Homburger Dirigentenwettbewerb, der damals mit insgesamt 20.000 DM dotiert war, einen noch höheren Stellenwert geben könnte.
Mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats fand Karl-Werner Joerg den geeigneten Kooperationspartner. 2006 wurde dann zum ersten Mal der Deutsche Dirigentenpreis ausgelobt. Joerg gelang es, für die erste Verleihung das Deutsche Sinfonieorchester Berlin zu engagieren. Austragungsort war der große Saal der Berliner Philharmonie. Schirmherr war der damalige Bundespräsident Horst Köhler.
Ab jetzt kamen die Dirigenten, die bei den Bad Homburger Schlosskonzerten das „Orchestra in residence“ leiteten, vom Deutschen Dirigentenpreis aus Berlin. Der Wettbewerb hatte nun die erhoffte internationale Aufmerksamkeit. Die Bad Homburger Schlosskonzerte waren bis 2015 fest in die Organisation eingebunden.
Das Jahr 2006 war aber auch in anderer Hinsicht richtungsweisend für die Bad Homburger Schlosskonzerte. Mit der Gründung des Bad Homburger Kammermusikfestes zusammen mit dem Geiger Christian Tetzlaff, ist ein weiterer Eckstein zur Entwicklung der Bad Homburger Schlosskonzerte gesetzt worden. Der Gedanke jungen, außergewöhnlich begabten Künstlern ein Podium zu schaffen, sollte nicht nur für Dirigenten sondern auch für Instrumentalisten gelten.
Ein herausragendes Beispiel für die Exzellenz in der Nachwuchsarbeit ist sicher die Entdeckung von Igor Levit. Levit spielte Karl-Werner Joerg 15-jährig im Studierzimmer der Hochschule für Musik in Hannover vor, wo er Jungstudent bei Karl-Heinz Kämmerling war. Joerg engagierte ihn daraufhin für das Kammermusikfest 2006. Weitere Konzerte in Bad Homburg und eine CD-Aufnahme in der Orchesterkonzertreihe folgten.
Ein Meilenstein war dann die Errichtung der Stiftung Bad Homburger Schlosskonzerte. Nach langer Vorbereitung und vielen Gesprächen tätigten die Gründungsstifter Gisela Magiera, Christian Recker, Axel Vedder und Dietmar Schmid, der Jahre zuvor in einem persönlichen Gespräch mit Karl-Werner Joerg die Idee zur Stiftung hatte, das Stiftungsgeschäft. In den ersten Stiftungsvorstand wurden Brigitte Kölsch, Axel Vedder und Karl-Werner Joerg berufen. Das Kontrollgremium, den Stiftungsrat, bildeten Christian Recker, die damalige Kulturdezernentin der Stadt Bad Homburg, Beate Fleige, und Dietmar Schmid.
Die Stiftung Bad Homburger Schlosskonzerte schafft einen neuen Konzertflügel an, der ab jetzt seinen festen Platz in der Schlosskirche haben sollte. Der neuen Reihe der Meisterpianisten stand nun nichts mehr im Wege. Renommierte Pianisten wie Matthias Kirschnereit, Eva Kupiec, Helmut Schuch, Bernd Glemser um nur einige zu nennen, lieben die Akustik der Schlosskirche.
Nachdem Christian Tetzlaff aus privaten Gründen aus der Festivalleitung ausschied, fand Joerg mit dem Tenor Christian Elsner einen geeigneten Nachfolger für das von nun an Lied- und Kammermusikfest genannte Festival. Durch den Tod einer Mäzenin, die insbesondere diese Konzertreihe förderte, fehlten nach 2016 die Mittel, das Projekt erfolgreich weiter zu führen.
2014 nahmen die Bad Homburger Schlosskonzerte den Bad Homburger Meisterkurs für Kammermusik als weiteres Projekt unter ihr Dach. Die innovative Grundidee des Kurses ist, dass alle Teilnehmer die Gelegenheit erhalten, ihre Interpretationen in einer professionellen Aufnahmesituation selbst zu beurteilen, kritisch zu hinterfragen und aufgrund der Erkenntnisse zu verbessern. Die Schlosskirche wird dabei für eine Woche zum Tonstudio.
Joergs Idee, die Förderung höchstbegabter junger Künstler auszubauen und zu institutionalisieren, wurde dann 2017 mit der Schaffung des Mentor-Stipendiums umgesetzt. Aktuell werden u. a. das Oxalis Quartett und Anne Sophie Luong (Violine) gefördert.
Eine große Oper in Bad Homburg!
Die Bad Homburger Schlosskonzerte führen zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“ die Hugenottenoper „Die Herzogin von Guise” des Rossini-Zeitgenossen Carlo Coccia auf und das zum ersten Mal, nachdem das Werk über 230 Jahre im Archiv lag. Ein Großprojekt mit großer, überregionaler Resonanz.
Wichtiger Bestandteil der Bad Homburger Schlosskonzerte sind die Konzerte für Kinder, die Bad Homburger Kinder-Schlosskonzerte. Aktuell finden die Konzerte in Kooperation mit dem städtischen Jugendkulturtreff e-werk statt.
Im Festival deutscher Musikwettbewerbe treten bei den Bad Homburger Schlosskonzerten die Stars von morgen auf – „frischgebackene“ Preisträger renommierter Wettbewerbe.
Auch während der Pandemiezeit haben die Bad Homburger Schlosskonzerte – immer wenn die staatliche Erlaubnis vorlag – ihre Pforten geöffnet. Alle Künstlerverträge in dieser Zeit wurden erfüllt, Gagen wurden gezahlt und so haben die Bad Homburger Schlosskonzerte auch zur Stützung der Szene beigetragen. Möglich gemacht haben das zahlreiche Spender und Sponsoren, wie unser aktueller Hauptsponsor, die Frankfurter Volksbank und die Stadt Bad Homburg.
Was ist für eine Konzertreihe die größtmögliche Herausforderung? Für uns war es die Renovierung und damit einhergehend die Schließung der Schlosskirche 2024. Mit der Verlegung unserer Orchesterkonzerte ins Kurhaus und dem Engagement von großen Sinfonieorchestern, wie z. B. dem Wasdea Symphony Orchestra aus Tokyo, dass mit sieben Taiko-Solisten auftrat, sind wir diesem Problem kreativ begegnet.
Die Kammerkonzerte fanden in dieser Zeit im Weißen Saal und im Louissaal statt, wo auch die Jubiläumssaison startet.
Was 2017 mit der „Herzogin von Guise” des Rossini-Zeitgenossen Carlo Coccia begann, wird jetzt in der neuen Reihe „Achtung! Unbekannt“ fortgesetzt. Wenn Sie dieses Motto lesen, erleben Sie im Konzert unbekannte klassische Werke vom Barock bis zur Spätromantik. Unbekannte klassische Musik, die wir aus den Archiven auf die Konzertbühne holen.
Mit Werken des in Offenbach am Main geborenen Komponisten Johan Anton André starteten wir im Frühjahr 2024 mit dieser Reihe. Mit dem 1745 auf der Karibikinsel Guadeloupe geborenen Geigers und Komponisten Joseph Bologne, Chevalier de Saint-George geht es in der Jubiläumssaison weiter.
Werden Sie Teil unserer „Geschichte" und besuchen Sie unsere Konzerte in der Jubiläumssaison.
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